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Mit Hagel garniert.

Es sah nun mal gar nicht so schlecht aus. „Das Wetter“ es war,- einfach ausgedrückt, kein Segelwetter. Zumal die Dröhnung der gestrigen „Sitzung“ noch mit Aspirin  auf einen niedrigen Level gesenkt werden musste. Dennoch war ein Besuch in Brekken  beschlossene Sache. Mit den überwiegend angelnden und fischenden Zeitgenossen, Olaf, Spitz und deren Ehefrauen, Renate und Inge trudelten wir mit zwei Autos ins „beste Restaurant“ von ganz Lemmer ein. Das die Rutenschwinger wieder maßlos übertrieben, “ihre Fische werden immer in Metern gemessen“ offenbarte sich noch im Laufe des Abends.

Der Parkplatz war schon rappelvoll. Genau so sah es drinnen in der Gastronomie aus. Eine riesengroße Gesellschaft, mit Anhang belegte zusätzlich noch die wenigen Stehplätze. Draußen unter den großen Sonnenschirmen kristallisierte sich der Abgang eines Pärchen. Durch unsere Fragen nach freien Plätzen wurde dieser beschleunigt, „naja wir haben nett gefragt“.

Für Vorspeisen Getränke und Hauptgericht wäre das Tischlein eigentlich zu klein gewesen. Unsere „gute Kellnerin“ hatte das aber berücksichtigt und servierte so schleppend das immer nur wenige Teller auf den Tisch deponiert wurden.

Der leise blasende Wind wurde feuchter und stärker. Unter den Schirmen fühlten wir uns noch sehr sicher. „Obwohl schon beim servieren“ der  nun einsetzende Regen unsere Saucen verwässerte und die Ersten aus unsere Gruppe den feucht werdende Rücken abtaten mit dem Spruch, “nur die Harten kommen in den Garten“.

Die Leidensgenossen unter den übrigen Schirmen, verließen nach und nach ihre Plätze, suchten Unterschlupf im Eingangsbereich und versperrten der noch „schleppenden“ Kellnerin den Durchlass. Die ersten Hagelkörner zierten meinen Piratenteller, so dass die drei Fleischsorten ihre Wärme an die nun schon bedeutend kühlere Atmosphäre abgaben. Von innen durch die Fensterfront sahen mitleidige Blicke zu uns herüber, oder auch erstauntes  verwundern über unser bescheuertes verhalten.

Es wollte keiner aufgeben, selbst die Mädels blieben standhaft. Enger zusammen rücken war nicht mehr möglich. Lecker war nun nichts mehr. Unser lustiges lachen blieb uns im Halse stecken, als  die feuchter werdenden Sitzpolster unseren „ich sag es mal so“ Arsch durchnässten. Der Regen schlug nun wage recht in die Wein und Biergläser und verdünnte auch dieses Gesöff. Es hagelte brutal in den Böen. Vergleiche zu einem Sketsch mit Rudi Carrell und Beatrice Richter, bei dem Spaghetti im Sturm gegessen wurden, brachten nur noch ein müdes Lächeln. Tapfer schlangen wir uns den Rest der Speisen hinunter.

Wir wollten hart sein, sehr hart. Die brutalen Wetterkapriolen zwangen uns nun doch, den inneren Bereich der Gaststätte aufzusuchen. Nass, aber wirklich patsche nass machten wir uns vom Acker, um die Pinte von innen kennenzulernen. In der Hand noch einen Brocken Fleisch, kauend suchten wir uns einen Platz am Tresen. Erst mal ein unverdünntes Bier und zum Abschluss einen Kaffee, der die Sinne in den oberen Hirnhälften wieder in geordnete Bahnen lenkte. Wie Bescheuert muss man sein, um sich so etwas anzutun? Das erwachen aus unseren Zustand wurde nun beim hören der zu zahlenden Summe schlagartig vollzogen. Fünfundfünfzig Euros pro Pärchen. Den Nassen Arsch gab es als Beilage gratis. Dazu ist nichts mehr zu sagen.

„Siehste wohl das nennt man Camping“

 

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